Arbeit und Leben nachhaltig gestalten! Welchen Herausforderungen müssen wir uns stellen? Klimawandel, Finanzmarktkrise, andauernd hohe Erwerbsarbeitslosigkeit, zunehmende soziale Spaltung und steigende Armut erfordern einen grundsätzlichen Paradigmenwechsel im Denken und Handeln.
Wir stellen zur Diskussion:
"Die Kirchen fördern Arbeitslosen-Stiftungen und Projekte zur Integration von arbeitslosen Menschen."
Diese Aufgabe aus dem ökumenischen Sozialwort (180) wird in mehreren Diözesen in unterschiedlichenProjekten erfüllt.
KABÖ zum Internationalen Tag der menschenwürdigen Arbeit am 7.Oktober
Die Möglichkeiten von Arbeitnehmer:innen zur Mitgestaltung und Mitbestimmung an ihrem Arbeitsplatz müssen ausgebaut und stärker abgesichert werden, fordert die Katholische Arbeitnehmer:innenbewegung Österreichs (KABÖ) zum Internationalen Tag der menschenwürdigen Arbeit am 7. Oktober. „Der Mensch ist Subjekt, nicht Objekt in der Arbeitswelt. Die Arbeit muss daher so ausgestaltet werden, dass sie Sinn stiftet und menschenwürdig ist“, so die KABÖ. „Studien zeigen zudem: Mitbestimmungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz machen nicht nur Betriebe krisenfester; sie stärken die Zustimmung zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit generell.“
Die KABÖ erinnert an eine Passage aus dem Sozialhirtenbrief der katholischen Bischöfe Österreichs von 1990, der „nichts von seiner Aktualität verloren hat“. Darin heißt es: „In der Wirtschaft geht es nicht nur um die Bereitstellung von Gütern und Diensten, sondern wesentlich um die Zusammenarbeit von Menschen. Die soziale Ausgestaltung des Wirtschaftsprozesses gehört deshalb zu den zentralen Aufgaben einer menschengerechten Wirtschaftsordnung. Das schließt keineswegs aus, dass die Erstellung von Gütern und Diensten ihre Sachgesetze hat. Wo aber nach Gottes Bild geschaffene, freie, selbstverantwortliche Personen im Wirtschaftsprozess zusammenarbeiten, sind die Achtung vor der Würde des Menschen, das Recht auf Mitverantwortung und Mitbestimmung und die Vermenschlichung der Arbeitswelt vorrangig.“
KABÖ-Bundesvorsitzende Anna Wall-Strasser in ksoe-Podcast über die "gute Arbeit"
Angesichts des aufgeheizten Arbeitsmarktes appelliert die Bundesvorsitzende der "Katholischen Arbeitnehmer:innenbewegung Österreich" (KABÖ), Anna Wall-Strasser, nicht die Frage aus den Augen zu verlieren, was denn tatsächlich "gute Arbeit" ausmacht bzw. was sie auszeichnet. Dies sei ein Mix verschiedener Faktoren, zu denen eine gerechte Entlohnung ebenso gehöre wie eine Anerkennung der Care-Arbeit als vollwertige Arbeit und die Schaffung von Rahmenbedingungen, die gewährleisten, dass Arbeit als "sinnstiftend" erfahren wird. Das hat Wall-Strasser in einer neuen Folge des Podcasts "361 Grad Sozialkompass" der Katholischen Sozialakademie Österreichs (ksoe) betont.
Die Inflation sorge dafür, dass immer mehr Menschen nicht mehr von ihrer Arbeit leben könnten. "Arbeit hat zwar einen Preis, aber keinen Wert mehr", so Wall-Strasser. Zugleich sei Arbeit "nicht nur eine Existenzfrage", sondern "ein wesentlicher Schlüssel zur persönlichen Entfaltung" - dies komme ihr in der aktuellen Diskussion über die Zukunft der Arbeit deutlich zu kurz. "Es müssen Arbeitsbedingungen geschaffen werden, die sinnvolles Arbeiten ermöglichen und damit die Menschen wissen, wofür sie arbeiten, dass sie sich als Teil eines Unternehmens oder Projekts erfahren, in dem sie als Mensch wahrgenommen werden." Wall-Strasser erinnerte in dem Zusammenhang auch an die KAB-Kampagne "Gute Arbeit" aus dem Jahr 2004 und deren "Update" im Jahr 2017 mit der Kampagne "Hier arbeitet ein Mensch".
Der Podcast-Gastgeber und ksoe-Direktor Markus Schlagnitweit unterstrich seinerseits die bleibende Aktualität der Katholischen Soziallehre und ihrer Prinzipien für "gute Arbeit"; dazu zähle die "naturale Dimension" der Existenzsicherung, die "religiöse Dimension" der Teilhabe des Menschen an der Schöpfung bzw. des Bezuges seiner Tätigkeit zur Förderung des Lebens, die "personale Dimension" individueller Sinn- und Identitätsstiftung, die "soziale Dimension" der gesellschaftlichen Teilhabe und die "politische Dimension" der Bildung von und Teilhabe an Interessengemeinschaften. Wo diese Kriterien zusammenkommen, könne man von "guter Arbeit" sprechen.
Zugleich betonte Schlagnitweit, dass sich hinter der heutigen Rede von der "Work-Life-Balance" letztlich auch eine verräterische Krisenanzeige verberge, "dass hier etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist, wenn auf der einen Seite die Arbeit steht und auf der anderen Seite das Leben". Das sei ein "unbefriedigender Befund", da Arbeit demnach verkürzt gedacht werde und ein "uneigentliches Leben" bedeute. Die Katholische Soziallehre könne da als ein Kompass dienen, um die Frage nach "guter Arbeit" wieder neu in den Blick zu nehmen.
Am 1. Mai startete die ksoe ihren Podcast "361° Sozialkompass". Dessen Ziel ist es, einmal im Monat Expertinnen und Experten aus Theorie und Praxis zu Wort kommen zu lassen, um Orientierungsmöglichkeiten und Lösungswege im Blick auf das Thema "Gute Arbeit" zu präsentieren. Inzwischen ist die dritte Folge unter dem Titel "Grundeinkommen verlosen: Wofür arbeitet, wer nicht muss?" erschienen. Der Podcast kann u.a. unter www.ksoe.at/podcast nachgehört werden.
Siehe auch: KAÖ-Dossier "Arbeit und soziale Fairness"
Quelle: Kathpress
(ps/11.8.2023)
Arbeitsbedingungen schaffen, die sinnvolles Arbeiten ermöglichen
Botschaft der KABÖ zum „Tag der Arbeitslosen“ (30. April) und zum „Tag der Arbeit“ (1. Mai)
Die Forderung nach „Arbeitsbedingungen, die sinnvolles Arbeiten ermöglichen“, stellt die Katholische Arbeitnehmer:innen Bewegung Österreich (KABÖ) in den Mittelpunkt ihrer Botschaft zum heurigen „Tag der Arbeitslosen“ (30. April) und „Tag der Arbeit“ (1. Mai).
„Während die einen Überstunden machen, stellen sich andere die Frage, wofür sie denn überhaupt arbeiten“, stellt die KABÖ fest. „Gerade Junge erkennen, dass sie durch Arbeit keinen Wohlstand erreichen können. Für viele geht sich das Leben trotz Erwerbsarbeit finanziell nicht mehr aus“, unterstreicht KABÖ-Bundesseelsorger Karl Immervoll die Forderung nach fairer und, angesichts der Inflation, ausreichender Bezahlung.
Der arbeitsfreie Sonntag hat in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert als Feiertag und Tag der Gemeinschaft. Die Kampagne „Mein freier Sonntag“ der Sonntagsallianz Österreich erzählt Geschichten von realen Personen aus den Mitgliedsorganisationen.
Einstiegshilfe für Gespräche zu Arbeit und Soziales
Reden wir mal ....
Deklaration der Europäischen Christlichen Arbeitnehmer:innen-Bewegung (EBCA) angesichts der Corona-Pandemie als Gesundheits- und Sozialkrise.
Die Regierung darf nicht zur Verwalterin von Ungerechtigkeit werden, es braucht wirksame Maßnahmen zugunsten der ärmeren Bevölkerungsteile.
Was haben Frühsozialismus, Katholische Soziallehre und solidarische Ökonomie miteinander zu tun? Es sind die Ökonomien der Gabe, die als roter Faden sich durch das gleichnamige Buch von Andreas Exner ziehen. Dabei werden Geschichten miteinander in Beziehung gesetzt, die für manche überraschend erscheinen mögen. Doch so entsteht eine große Erzählung von der bäuerlichen Urform des Wirtschaftens über die Praxis Jesu hin zur Gegenwart. Exner zeigt in den Formen der solidarischen Ökonomie einen Weg für das Zusammenleben heute.
(Karl Immervoll)
Anna Wall-Strasser, Vorsitzende der Katholischen Arbeitnehmer:innen-Bewegung, ist am 16. Mai mit dem „Solidaritätspreis 2022“ der Diözese Linz in der Kategorie „Einzelperson“ ausgezeichnet worden. Wall-Strasser nahm den Preis in Gegenwart von Bischof Manfred Scheuer und Landeshauptmann Thomas Stelzer bei einer Feier im Landhaus in Linz entgegen.
Donnerstag, 23. Juni 2022
10 -17 Uhr
Arbeitnehmer*innenzentrum St. Pölten
Arbeiterkammerplatz 1
3100 St. Pölten
Die KABÖ Bundeskonferenz tagte am 11./12.3.2022 im Bildungshaus der Elisabethinen am Freinberg in Linz. Themenschwerpunkt war die Auseinandersetzung mit der bezahlten und unbezahlten Sorgearbeit und die nötigen Konsequenzen aus den Auswirkungen der Covid-Krise. Mit Diözesanbischof Manfred Scheuer wurden aktuelle Themen wie notwendige Friedensbemühungen der Kirchen, Care/Sorgearbeit, Menschenwürde u. Arbeitswelt, sowie die unverzichtbare Unterstützung ehrenamtlich Engagierter durch ausreichend hauptamtliche Ressourcen, erörtert.
Die KABÖ beteiligte sich am Europäischen Seminar der deutschsprachigen KAB-Bewegungen.
12./13. Februar 2022 - digital
(kathpress, 5.1.2022) Die Initiative „Arbeitslosengeld rauf!“ setzt sich für ein existenzsicherndes Arbeitslosengeld ein und sammelt Unterschriften für ein Volksbegehren."Ein armutsfestes Arbeitslosengeld ist ein Gebot der Stunde", erklärt die Bundesvorsitzende der KAB-Österreich, Anna Wall-Strasser.
Wien, 5.12.2021
Gedanken zum 2. Adventsonntag von Anna Wall-Strasser
Wien, 12.11.2021
KABÖ erklärt sich solidarisch mit den Beschäftigten im Handel und bekräftigt die Forderung nach einer deutlichen Lohnerhöhung, wie von den Arbeitnehmervertreter:innen in den Kollektivvertragsverhandlungen gefordert.
Wien, 21.10.2021
Die Katholische Arbeitnehmer:innenbewegung Österreichs - KABÖ tritt für eine breite Diskussion um die Themen Arbeit und Einkommen ein.
KAB-Vorsitzende Anna Wall-Strasser anlässlich des Welttages für menschenwürdige Arbeit am 7. Oktober: Hoher Arbeitsdruck, mangelnde Wertschätzung und zu geringe Bezahlung belasten Arbeitnehmer*innen im CARE-Bereich
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Am Samstag, den 2. Oktober 2021 trafen sich Frauen aus Oberösterreich, Niederösterreich und Wien zum Studientag "Klimapolitik in Krisenzeiten: eine neue Vision für die Zukunft" mit Katharina Rogenhofer in St. Pölten.
Wien, 1.9.2021
„Wer arbeitslosen Menschen einen geringfügigen Zuverdienst verbieten will, weiß nicht, wovon er redet – oder will es nicht wissen“, so die Vorsitzende der KAB Österreich, Anna Wall-Strasser.
Anna Wall-Strasser und Karl Immervoll von der Katholischen ArbeitnehmerInnen Bewegung Österreich beklagen das Arbeitslosengeld als zu niedrig und merken an, dass die Streichung des geringfügigen Zuverdienstes arbeitslose Menschen noch stärker in die Isolation führe.
Wien/Linz, 16.06.2021
KABÖ sieht in NEOS Forderung nach „freiwilliger Sonntagsöffnung“ eine Farce und eine Attacke auf verlässliche gemeinsame Freizeit für über 400.000 Handelsbeschäftigte und ihre Familien.
Experten: Katholische Soziallehre gerade in Pandemie hochaktuell
KABÖ-Vorsitzende Anna Wall-Strasser: Es geht nicht nur darum, soziale Abstiege zu verhindern, sondern um gutes Leben für alle – "Wir wollen einen...mehr
Pressemappe zur Veranstaltung "Die soziale Frage heute" vom 12. Mai 2021
Eine Stimme für arbeitslose Menschen
Interview mit Bundesseelsorger Karl. A. Immervoll
Im Gespräch über das Prinzip Gerechtigkeit in der Reihe SOZIALLEHRE AM PUNKT. geht die KAB Bundesvorsitzende Anna Wall-Strasser auf den internationalen Frauentag und entsprechende Forderungen der KAB ein!
Link zum Nachhören:
ca. ab Minute 55
Foto: KAB
In einer akuten Notlage muss geholfen werden! Geflüchtete Familien müssen aus den Elendslagern geholt werden!
Unterlassene Hilfeleistung ist in anderen Kontexten sogar ein Strafdelikt. Österreich muss Menschen aus den Elendslagern aufnehmen! Die KABÖ unterstützt Bischof Glettlers dringenden Appell an die Bundesregierung.
Foto: KAB
Anna Wall-Strasser, Bundesvorsitzende der KAB Österreich, verteilte am 7.10.2020 gemeinsam mit Reini Grausam von der KAB Bundesleitung und mit 20 weiteren Engagierten der Betriebsseelsorge und KABOÖ Karten mit Forderungen nach fairen Löhnen und menschenwürdigen Arbeitsbedingungen, verbunden mit dem Wunsch für einen guten Arbeitstag, an Voestarbeiter*innen und Menschen in weiteren „systemrelevanten Berufen“.
Die Forderung der KAB Österreich für eine kollektive Arbeitszeitverkürzung und die schrittweise Einführung einer „30-Stunden-Woche“, um Arbeitslosigkeit abzubauen und das Erwerbsarbeitsvolumen fair zu verteilen, wird immer drängender.
Sowohl in Österreich, als auch in Deutschland sprechen sich ExpertInnen für eine Reduktion der Normalarbeitszeit aus. Ohne Arbeitszeitverkürzung wird nie wieder eine Vollbeschäftigung zu erreichen sein.
Die rasante Entwicklung der Informationstechnologie und weitere Automatisierungen der Produktionsprozesse wird menschliche Arbeit ersetzen und in diesen Bereichen werden praktisch keine neuen Arbeitsplätze geschaffen werden können. Der diesbezügliche Zuwachs an Produktivität müsste umgehend den Erwerbstätigen durch Arbeitszeitverkürzung zugutekommen.
Andererseits müssen die Erwerbstätigen durch weiter steigende Arbeitslosigkeit die negativen Folgen tragen. Eine aktuelle Studie des Weltwirtschaftsforums sagt aus, dass bis 2020 durch „Industrie 4.0“ 5 Mio. Arbeitsplätze verschwinden.