03.10.2025_PA: Gute Arbeit … gib deinen Senf dazu!
Linz, 03.10.2025 (KAP) Die "Katholische Arbeitnehmer:innen Bewegung" (KAB) macht auch heuer wieder mit Aktionen auf den weltweiten Tag der menschenwürdigen Arbeit am 7. Oktober aufmerksam. Mitglieder der KAB verteilen in Fabriken, Werkstätten, Büros, Handelsgeschäften und in stark frequentierten Einkaufsstraßen Karten mit dem Slogan "GUTE ARBEIT... gib deinen Senf dazu" und dazu passende kleine "Senfbriefchen".
Das zentrale Anliegen der KAB: "Der Mensch muss im Mittelpunkt der Arbeitswelt stehen." Die Besuche in den Arbeitsstätten dienten auch dazu, Danke zu sagen, Wertschätzung auszusprechen oder mehr über die Eigenheiten eines bestimmten Berufes zu erfahren, hieß es in einer Aussendung. Wenn die Zeit es zulässt, ergebe sich vielleicht auch spontan ein Gespräch darüber, was gute, menschenwürdige Arbeit ausmacht.
Sie KAB hat dazu auch ein "Padlet" (Online-Forum) eingerichtet und lädt dazu ein, dort eigene Vorstellungen und Meinungen über "gute Arbeit" zu teilen (https://padlet.com/menscharbeit/was-ist-gute-arbeit-f-r-dich-gib-deinen-senf-dazu-wtl9l9qgecz6d6o3). Dazu hält die KAB fest: "Wir wollen voneinander lernen, gemeinsame Anliegen entdecken, und wenn es notwendig wird, auch politisch tätig werden." Die KAB der Diözese Linz lädt zudem am Montag, 6. Oktober, zu einem Austauschabend zum Thema. Beginn im Cardijnhaus (Kapuzinerstraße 49) ist um 18 Uhr.
Wie die KAB in ihrer Aussendung weiter mitteilte, hat die "Weltbewegung christlicher Arbeitnehmer:innen" eine Botschaft für den 7. Oktober veröffentlicht, in der auf die dramatische Arbeitsrealität in Singapur aufmerksam gemacht wird. Trotz gesetzlich strenger Reglementierungen, was die Arbeitszeit betrifft, sei die Realität für Arbeitende im Niedriglohnsektor eine andere. So sei ständige Verfügbarkeit Teil der Erwartungen der Arbeitskultur.
Von Hausangestellten, die als Dreh- und Angelpunkt der Pflegewirtschaft dienen, werde in der Regel erwartet, dass sie täglich etwa 18 Stunden im Dienst sind. Ebenso seien für Arbeitskräfte im Baugewerbe, in Werften und in der Fertigung Arbeitszeiten von 12 bis 14 Stunden pro Tag an 6 Tagen in der Woche üblich. In extremeren Fällen arbeiteten einige auch rund um die Uhr. Für Wanderarbeiter seien zudem die gesetzlichen Überstundenbegrenzungen seit vielen Jahren irrelevant.
Die Hauptursache für die Bereitschaft, solche extremen Arbeitszeiten zu akzeptieren, sei der Druck, der durch niedrige Löhne und mangelnde Arbeitsplatzsicherheit entsteht. In Singapur gebe es keinen Mindestlohn, und die Mindestrichtlinien würden eben nicht für Wanderarbeit gelten. Fazit der "Weltbewegung christlicher Arbeitnehmer:innen": Die Realität Singapurs zeige, dass menschenwürdige Arbeit nicht allein durch oberflächliche gesetzliche Maßnahmen erreicht werden kann. Menschenwürdige Arbeit für alle erfordere die Bekämpfung der Ursachen in Gesellschaft und Wirtschaft, einschließlich der informellen Wirtschaft und kultureller Normen. (Infos zum 7. Oktober: www.mensch-arbeit.at)