Arbeitsfreien Sonntag ausbauen, statt Öffnungszeiten im Handel zu erweitern
(Wien/Linz, 16.06.2021) KABÖ sieht in NEOS Forderung nach „freiwilliger Sonntagsöffnung“ eine Farce und eine Attacke auf verlässliche gemeinsame Freizeit für über 400.000 Handelsbeschäftigte und ihre Familien.
„Wir brauchen keine Ausweitung der Öffnungszeiten im Handel, und schon gar nicht auf den Sonntag“, so Anna Wall-Strasser, die Bundesvorsitzende der Kath. ArbeitnehmerInnen Bewegung Österreich. Für sie verbirgt sich hinter der aktuell von den NEOS geforderten „Flexibilisierung“ eine massive Attacke auf den arbeitsfreien Sonntag. „Der aktuelle Vorstoß der NEOS ist ein Angriff auf verlässliche gemeinsame freie Zeit von über 400.000 im Handel Beschäftigte und ihre Familien. Die, ohnehin oft prekär Beschäftigten, davon mehrheitlich Frauen, brauchen Planungssicherheit und nicht eine zusätzliche Belastung nach der ohnehin schwierigen Zeit während der Lockdowns in der Coronapandemie,“ so Wall-Strasser. Sich um den gesetzlich gut verankerten freien Sonntag wehren zu müssen ist unzumutbar, und das Argument der Freiwilligkeit eine Farce.
Arbeiten an Tagesrändern und besonders am Sonntag belastet Beziehungen
Arbeiten an den Tagesrändern und am Sonntag zerstört Familien- und Freundschaftsbeziehungen und verhindert gesamtgesellschaftliche Rhythmen der Pausen und der Erholung, davon können viele Menschen in Tourismusgebieten ein Lied singen. „Die Regelungen in den Tourismuszonen sind ausreichend und bedürfen keiner Ausweitung“, so auch der Bundesvorstand der KABÖ, der am 15.6. tagte. Die KABÖ ist Gründungsmitglied der Allianz für den freien Sonntag Österreich und setzt sich seit über 20 Jahren gemeinsam mit Gewerkschaften, Arbeiterkammer, Kirchen und zivilgesellschaftlichen Vereinen für den arbeitsfreien Sonntag ein.
„Wir brauchen gemeinsame freie Zeiten für Familie, Vereine, Glaubensgemeinschaften und Ehrenamt“, so Anna Wall-Strasser, die Vorsitzende der KABÖ. „Der Kreislauf von Arbeiten und Konsumieren muss für diese Werte immer wieder unterbrochen werden. Die Wirtschaft muss den Menschen dienen und nicht umgekehrt, so ein Grundprinzip der Katholischen Soziallehre.“
Alle Studien haben zudem gezeigt, dass Sonntagsöffnung die Dominanz der großen Ketten noch mehr ausbaut, zu Lasten der kleinen Geschäfte und Familienbetriebe. Daher lehnt die Katholische ArbeitnehmerInnenbewegung jeden weiteren Vorstoß, die Sonntagsruhe zu durchlöchern und die Geschäftsöffnungszeiten auszuweiten, entschieden ab.
Rückfragen:
Mag.a Anna Wall-Strasser, Bundesvorsitzende KABÖ
Tel: 0676/7603046